Kampfsport & Kampfkunst
Kampfsport und Kampfkunst können im Regelfall schwer eingeordnet werden, wenn man keinen direkten Bezug zu der Thematik hat. Folgend erklären wir kurz, was es mit den Begriffen auf sich hat und warum diese Begriffe oft missverstanden werden.
Bei Kampfkunst denken die meisten oft an künstlerischen Ausdruck in Bewegung oder fast meditative Formen und geschmeidige Stilistik, sprich eher an Kunst als an Kampf, wobei dies eigentlich genau dem Gegenteil entspricht. Kampfkunst ist meist aus Notsituationen heraus entstanden wie etwa Unterdrückung, Krieg oder der Verteidigung des eigenen Hab und Gut. Diese Entwicklung haben die unzähligen Kampfkünste individuell geprägt.
Kampfsport hingegen hört sich eher sportlich, brutal, kämpferisch und effektiv an. Was man jedoch nicht vergessen darf ist, dass sich jeder Kampfsport aus einer Kampfkunst entwickelt hat. Der Unterschied ist jedoch, dass es beim Kampfsport nicht mehr um Leben und Tod geht, sondern der sportliche Vergleich im Vordergrund steht sowie die Attraktivität für das Publikum.
Kampfsport ist integraler Bestandteil des Trainings in unserem Ausbildungszentrum, denn nur wer Erlerntes sportlich austrainiert und Routine im Sparring und den zu trainierenden Selbstverteidigungssituationen sammelt, kann von einer anwendbaren Selbstverteidigungsfähigkeit profitieren.
Kampfkunst ist „die Kunst zu kämpfen“, was sicherlich keine Frage von ein paar Wochen oder Monaten ist, wenn man sich dieser mit Hingabe verschrieben hat. Ob mit oder ohne Waffen, gibt es verschiedene Ansätze, die jeweiligen Konzepte umzusetzen. Das waffenlose Kampfkunst-Training versteht sich somit als Studienprogramm, welches über die Lernkette den Schüler zu seiner eigenen Kampfkunst geleitet. Es wird das Verhalten im Kampf geschult und arbeitet technisch, ohne an Techniken zu denken.
Selbstverteidigung wäre ohne Kampfkunst nicht denkbar, denn nur mit Kampfkunst ist es möglich, die überlegene Kraft, Größe und Körpermasse des Gegners zu relativieren. Selbstverteidigung kann innerhalb verhältnismäßig kurzer Zeit erlernt werden, man hat also immer die Möglichkeit, sich nur mit Selbstverteidigung auseinander zu setzen oder aber den Weg eines Kampfkünstlers /-künstlerin zu gehen und ständig Reflexe, Struktur, Geist und Psyche zu optimieren, bis hin zu einer rein philosophischen Sicht des Kampfes.
Das Trainingskonzept ist bei Selbstverteidigung und Kampfkunst ident:
Lernen – Üben – Trainieren – Verstehen – Können
Die Kampfkunst mit und ohne Waffen wird in drei Kreisen zur Vollendung gebracht:
1. Kreis der Erfahrung
Im ersten Kreis soll der Schüler bzw. die Schülerin das eigentliche Programm ohne Wartezeiten – abhängig vom eigenen Trainingsehrgeiz (Fleiß) erlernen, üben und trainieren. Eine völlig neue Trainingsmethodik, welche zwar mit harter Arbeit verbunden ist, aber auch dementsprechend viel Spaß macht, hilft dem Schüler dabei, stets motiviert zu bleiben und den Weg weiter zu verfolgen, und nicht aus Langeweile und Unverständnis abzubrechen.
2. Kreis der Erkenntnis
Im zweiten Kreis lernt die Kampfkünstlerin bzw. der Kampfkünstler durch das Zusammenfügen und kombinieren des Erlernten, sich selbst zu entwickeln und frei zu werden. Es kann nie das Ziel einer Kampfkunst sein, einem Ideal nachzueifern und somit jemand anderen zu imitieren.
3. Kreis des Wissens
Im dritten Kreis läuft alles zusammen und löst sich auf, der Kampfkünstler bzw. die Kampfkünstlerin hat den eigenen Stil gefunden und sich selbst verwirklicht.